Erinnerungen

Einblicke in Windeckens Vergangenheit

Der Vorstand der Heimatfreunde hat sein Vereinsjubiläum zum Anlass genommen, eine Reihe von Vorträgen zur Stadtgeschichte Windeckens zu präsentieren.

Die Vortragsreihe „Einblicke in Windeckens Vergangenheit“ ludt alle Bürgerinnen und Bürger ein, die wissen wollen, was es mit der Geschichte des heutigen Nidderauer Stadtteils, in dem sie geboren sind, in dem sie leben oder für den sie sich interessieren auf sich hat.
Die Referenten stammten zumeist aus Windecken und/oder sind in unserer Region bestens bekannt. Das Ziel ihrer Vorträge war es, das Besondere an der Windecker Geschichte hervorzuheben, Einschnitte deutlich zu machen, Wendepunkte aufzuzeigen und die verbliebenen Zeugnissen einer abwechslungsreichen Vergangenheit unter neuen Blickwinkeln vorzustellen.

Folgende Vorträge wurden präsentiert:

Frankensiedlung, Residenz, Amtssitz, Stadtteil

Anmerkungen zur Geschichte Windeckens

„Windecken ist ehemals ein sehr feines Stättlein gewesen, mit einer Ringmauer umgeben. Liegt aber jetzt zur Hälfte in Asche und ist in eine elende Wüstenei und Einöde geraten. Es hatte zuvor eine schöne Burg und darinnen vornehme Burgmannen und Gebräuche“, so beschrieb Matthäus Merian gegen Ende des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648) den heutigen Nidderauer Stadtteil.
Diesen Zustand als „feines Stättlein“ verdankte der Ort in erster Linie der Tatsache, dass die Hanauer Herren hier um 1260 ihren Herrschaftssitz errichteten und bis in den Dreißigjährigen Krieg hier eine Hofhaltung unterhielten.
Das zu Füßen der Burg gelegene Decelnheim übernahm bald nicht nur ihren Namen „Wunnecken“ später „Windecken“, sondern es konnte sich seit 1288 als erster hanauischer Ort zum privilegierten Kreis der deutschen Städte zählen.
Windecken ist heute einer von fünf Nidderauer Stadtteilen. In seiner Vergangenheit besaß es über lange Epochen hinweg eine zentrale Funktion für die Bewohner der Umgebung. Daran gilt es wieder einmal zu erinnern.

Windeckens Baudenkmäler

Eine beschreibende Darstellung im kunsthistorischen Vergleich oder im kunsthistorischen Zusammenhang

Schöne oder alte Bauten sind nicht nur illustrative oder schöne Zeugnisse oder Illustrationen aus der Vergangenheit für die Darstellung der Heimatgeschichte, sondern können auch im überregionalen Vergleich aus ihrer künstlerischen Gestaltung heraus eine eigenständige Quelle für die historische Erkenntnis sein.
Die kunsthistorische Würdigung soll dies nahe bringen und außergewöhnliche aber auch typische Windecker Baudenkmäler besonders hervorheben.

Historische Grenzsteine in Nidderau

Historische Grenzsteine sind kulturhistorische Landschaftselemente, die ein aufmerksamer Spaziergänger auch heute noch insbesondere in unseren Wäldern finden kann.
Der Powerpoint-Vortrag will aufzeigen, seit wann es überhaupt Grenzsteine gibt und seit wann es auch in Deutschland und vornehmlich unserer engeren Heimat üblich ist, Grenzverläufe mit Steinen zu markieren.
Gezeigt werden zahlreiche historische Grenzsteine, die in den Wäldern der Stadt Nidderau erhalten blieben. Manche sind bis zu 400 Jahre alt und erfüllen auch heute noch eine Abmarkungsfunktion.
Am Ende wird darauf eingegangen, wie historische Grenzsteine zu bewahren sind, welchen Beitrag jeder Einzelne dazu leisten kann und welche Rolle der Wald in Windeckens Vergangenheit spielte.

Identität durch Geschichte

Die kommunale Entwicklung im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts hat gerade im Ballungsraum Rhein-Main zahlreiche neue Städte und Gemeinden hervorgebracht. Hinzu kommt ein Wandel in der Bevölkerungsstruktur, in der Arbeitsplatzsituation und in der Organisation unseres Alltags.
Die Kleinstadt oder das Dorf als Gemeinde- oder Stadtteil sind nicht mehr der selbstverständliche Lebensmittelpunkte zwischen Geburt und Tod. Und dennoch ist die Wohnsitzgemeinde Ursprung und Basis aller sozialen, gesellschaftlichen und politischen Bindung. Doch all diese Beziehungen haben Voraussetzungen, bestehende und zu schaffende, denn sie entwickeln sich nicht im luftleeren Raum, sondern gedeihen nur auf der Grundlage (und nicht selten als Folge) konkreter historischer Ereignisse. Nur die Kenntnis dieser Geschichte, ihrer lokalen, regionalen und nationalen Bezüge schafft jene Identität, die letztlich erst verantwortliches Handeln als Bürger möglich macht. Die Voraussetzungen hierzu hat jedoch auch und vor allem die Politik zu schaffen. Der Vortrag untersucht deren Möglichkeiten und Grenzen hierzu.

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