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Windecker Wappen

Anmerkungen zu den Windecker Wappen

Stand 11. August 2013

wappenAm 2. Juli 1298 fand bei Göllheim die Schlacht zwischen Adolf von Nassau und Albrecht von Oesterreich statt. Einem Hanauisch-Lichten­bergischen Chronikschreiber zufolge, soll Ulrich I. von Hanau in dieser Schlacht die Reichs­fahne getragen haben.

Er wurde gefangen genommen und der Sieger Albrecht von Oesterreich soll ihn verurteilt haben, statt seines bisherigen Wappens, eines gelben Löwen im schwarzen Felde, rote und gelbe Sparren zu führen. (Zimmermann). In seinem Siegel führte Ulrich die Sparren allerdings schon 1277.

Das Sparrenwappen blieb erhalten auf Grabsteinen, in Siegeln und an Bauwerken. Heute findet es sich in Festschrif¬ten und Vereinswappen sowie im Wappen der Stadt Nidderau. Verwendet werden dabei zwei unter-schiedliche Ausführungen, ohne dass es bisher hierfür eine plausible Erklärung gab.

Zu den Bildern der verschiedenen Wappen und deren Erläuterung (hier klicken)

Deshalb wurden die in beigefügter Übersicht aufgeführten 13 Wappen in eine einheitliche, vereinfachte Form gebracht und in zeitlich richtiger Zeitfolge nebeneinander dargestellt. Gewählt wurden rote Sparren in golde­nem Grund, die Farbe orientiert sich also am Wappen im Windecker Siegel von 1377 in der Festschrift zur 650-Jahr-Feier 1938 (Henß), an der Farbgebung der Wappen in der Kirche und am Erker des Rathau­ses sowie an der Zimmermannschen Beschreibung des Wappens auf der Grabplatte von Reinhard II. (Seite 53).

Erwähnt werden muss, dass sich das Windecker Wappen mit goldenen Sparren in Rot in Scheiblers Wappenbuch findet. Auch in der Literatur werden gelegentlich goldene Sparren in Rot erwähnt und benutzt werden goldene Sparren im Wappen der Stadt Nidderau.

Besondere Aufmerksamkeit verdient die Teilung der Symmetrieachse, die in den älteren Wappen in vier, bzw. fünf Teile, bei den jüngeren Wappen in sechs Teile abgesetzt ist. Dies wird besonders auffällig bei der Betrachtung der Farbe in der untersten Fläche, die bei den ersten sieben Wappen des beigefügten Bildes rot und bei den folgenden Wappen gelb, bzw. goldfarben ist.

In der Darstellung wird deutlich, dass Wappen mit drei vollständigen Sparren erst in jüngerer Zeit verwendet wurden. Ein Zusammenhang mit der Erbteilung 1458 ist unwahrscheinlich, da sowohl die Lichtenberger als auch die Münzenberger das neuere Wappen führten.

Es ist daher zu vermuten, dass der dritte Sparren eingefügt wurde, nachdem Reinhard II. am 11. Dezem­ber 1429 in den Reichsgrafen­stand erhoben wurde. Zweifel können allerdings aufkommen bei der Betrachtung des Wappens auf der Grabplatte Reinhards, denn er starb erst 1451 und seine Grabplatte zeigt noch das alte Wappen. Es könnte sein, dass hier das Wappen verwendet wurde, das Reinhard von Geburt an führte, ein anderer Grund könnte sein, dass Reinhard ebenso wie viele andere Regenten ihrer Zeit schon zu Lebzeiten seine Grabplatte, also vor seiner Erhebung in den Reichsgrafenstand anfertigen ließ.

Die Annahme, dass die Änderung des Wappens mit der Erhebung der Herren von Hanau in den Reichsgrafenstand zusammenhängt, wird unterstützt durch einen Vergleich mit anderen Sparrenwappen:

Auch in den Wappen anderer Grafschaften spielt die Zahl drei eine besondere Rolle. Da gibt es zum Bei­spiel solche mit drei Kronen, drei Herzen, drei Spitzen, drei Rauten usw. Die Zahl der Sparren dürfte also eine Art Rangabzeichen sein wie auch die Trotteln in den Wappen kirchlicher Würdenträger.

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